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Definition pharmazeutischer Dienstleistungen

Ein wesentlicher Bestandteil der modernen Gesundheitsversorgung sind die pharmazeutischen Dienstleistungen. Sie umfassen alle Tätigkeiten und Leistungen, die Apothekerinnen und Apotheker erbringen, um die Arzneimitteltherapie zu optimieren und die Patienten Gesundheit zu fördern. Diese Dienstleistungen gehen weit über die reine Abgabe von Arzneimitteln hinaus und umfassen eine umfassende pharmazeutische Betreuung. Pharmazeutische Dienstleistungen sind im Wesentlichen darauf ausgerichtet, die Sicherheit und Wirksamkeit der Arzneimitteltherapie zu verbessern. Sie umfassen eine Vielzahl von Aktivitäten wie die Arzneimittelberatung, die Überprüfung von Wechselwirkungen, die Unterstützung bei der korrekten Einnahme und die Förderung der Therapietreue. Apotheken leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und eine wichtige Rolle im Gesundheitssystem.

Bedeutung und Entwicklung der pharmazeutischen Versorgung

In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Arzneimittelversorgung stark zugenommen. Dies liegt zum einen an der zunehmenden Komplexität der medikamentösen Therapien und zum anderen an dem wachsenden Bedürfnis nach einer patientenorientierten Gesundheitsversorgung. Apotheken haben sich von einer reinen Abgabestelle für Arzneimittel zu einer wichtigen Anlaufstelle für Fragen rund um die Gesundheit entwickelt. Sie bieten eine niedrigschwellige Versorgung und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems. Die Entwicklung der pharmazeutischen Versorgung ist eng mit gesundheitspolitischen Entscheidungen verknüpft. Ein wichtiger Meilenstein, der die Rolle der Apotheken stärkt und die Einführung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen fördert, wurde 2022 mit dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG) gesetzt. Diese Entwicklung spiegelt das wachsende Bewusstsein für die Bedeutung einer umfassenden pharmazeutischen Betreuung wider:

Strategien zur Weiterentwicklung der pharmazeutischen Dienstleistungen:

Arten pharmazeutischer Dienstleistungen

Klinische Pharmazie

Die klinische Pharmazie ist ein wichtiger Zweig der pharmazeutischen Dienstleistungen, der sich auf die optimale Anwendung von Arzneimitteln in der Patientenversorgung konzentriert. In diesem Bereich arbeiten Apotheker eng mit Ärzten und anderen Gesundheitsberufen zusammen, um die bestmögliche medikamentöse Therapie für jeden Patienten zu gewährleisten. Dies umfasst die Überprüfung von Medikationsplänen, die Anpassung von Dosierungen und die Überwachung von Arzneimittelwirkungen und -nebenwirkungen. Ein wichtiger Aspekt der klinischen Pharmazie ist die pharmazeutische Betreuung von Patienten mit komplexen Erkrankungen, wie zum Beispiel nach einer Organtransplantation. Hier spielt die Apotheke eine zentrale Rolle bei der Beratung zu Immunsuppressiva und der Überwachung möglicher Wechselwirkungen. Auch bei der Betreuung von Patienten mit oraler Antitumortherapie ist die Expertise von klinischen Pharmazeuten gefragt, um die Wirksamkeit der Therapie zu optimieren und Nebenwirkungen zu minimieren.

Medikation Management

Medikationsmanagement ist eine zentrale pharmazeutische Dienstleistung. Sie zielt darauf ab, die Arzneimitteltherapie von Patienten zu optimieren. Bei Patienten mit Polymedikation, also der gleichzeitigen Einnahme mehrerer Medikamente, ist dies besonders wichtig. Im Rahmen des Medikationsmanagements führen Apotheker eine umfassende Arzneimittelanalyse durch, identifizieren mögliche Wechselwirkungen und Doppelverordnungen und erarbeiten Vorschläge zur Optimierung der Behandlung. Dies ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) und kann zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen beitragen. Ebenso unterstützt das Medikationsmanagement die Patienten bei der korrekten Einnahme ihrer Medikamente und verbessert die Therapietreue.

Prävention und Gesundheitsförderung

Die Prävention und die Gesundheitsförderung sind wichtige Aspekte der Dienstleistungen von Apotheken. In Apotheken wird eine Vielzahl von Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit angeboten. So werden unter anderem Blutdruckmessungen, Cholesterintests und Beratungen zur Ernährung und Lebensstil angeboten. Ein weiterer wichtiger Bereich der Prävention in der Apotheke ist die standardisierte Risikoeinschätzung, zum Beispiel für hohen Blutdruck. Durch regelmäßige Kontrollen und Beratungen können Apothekerinnen und Apotheker einen Beitrag zur Senkung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen leisten. Auch Beratungen zur Raucherentwöhnung oder Impfungen gehören zu den Präventionsleistungen der Apotheken. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung und die gesundheitliche Eigenverantwortung zu stärken.

DienstleistungNutzen für PatientenNutzen für das Gesundheitssystem
Klinische PharmazieOptimierte Arzneimitteltherapie, weniger NebenwirkungenReduzierung von Krankenhausaufenthalten, Kosteneinsparungen
MedikationsmanagementVerbesserte Therapiesicherheit, höhere LebensqualitätVermeidung von Medikationsfehlern, effizientere Ressourcennutzung
Prävention und GesundheitsförderungFrühzeitige Erkennung von Risikofaktoren, bessere GesundheitskompetenzSenkung der Krankheitslast, Entlastung des Gesundheitssystems

Patientenorientierte pharmazeutische Dienstleistungen

Medikationsmanagement

Das Medikationsmanagement ist eine zentrale pharmazeutische Dienstleistung, die darauf abzielt, die Arzneimitteltherapie von Patienten zu optimieren und sicherer zu gestalten. Diese Dienstleistung ist besonders wichtig für Patienten mit komplexen Medikationsregimes oder Polymedikation. In der Apotheke führen qualifizierte Apotheker eine umfassende Analyse der gesamten Medikation durch, einschließlich verschreibungspflichtiger und frei verkäuflicher Arzneimittel sowie Nahrungsergänzungsmittel. Im Rahmen des Medikationsmanagements überprüfen Apotheker die Dosierungen, identifizieren mögliche Wechselwirkungen und Doppelverordnungen und erarbeiten Vorschläge zur Optimierung der Therapie. Sie beraten die Patienten ausführlich zu ihrer Medikation und unterstützen sie dabei, ihre Arzneimittel korrekt einzunehmen. Diese erweiterte Medikationsberatung trägt wesentlich dazu bei, die Therapietreue zu verbessern und unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu vermeiden. 

Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS)

Die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ist ein zentrales Anliegen der pharmazeutischen Betreuung in Apotheken. Ziel ist es, Risiken und Fehler bei der Arzneimitteltherapie zu minimieren und die Patientensicherheit zu erhöhen. Apotheker spielen eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung der AMTS, indem sie potenzielle Probleme in der Medikation identifizieren und lösen. Eine wichtige Komponente der AMTS ist die Überprüfung von Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arzneimitteln, aber auch mit Nahrungsmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln. Apotheker nutzen hierfür spezielle Software und ihre Fachexpertise, um mögliche Risiken zu erkennen und geeignete Lösungen vorzuschlagen. Zudem beraten sie Patienten ausführlich über die korrekte Einnahme ihrer Medikamente und mögliche Nebenwirkungen. Diese pharmazeutische Dienstleistung trägt wesentlich dazu bei, die Sicherheit und Wirksamkeit der Arzneimitteltherapie zu verbessern und das Vertrauen der Patienten in ihre Behandlung zu stärken.

Arzneimittelberatung und -aufklärung

Die Arzneimittelberatung und -aufklärung sind eine fundamentale pharmazeutische Dienstleistung, die in jeder Apotheke angeboten wird. Sie geht weit über die bloße Abgabe von Medikamenten hinaus und zielt darauf ab, Patienten umfassend über ihre Arzneimittel zu informieren und sie bei der korrekten Anwendung zu unterstützen. Diese Dienstleistung ist besonders wichtig, um die Therapietreue zu fördern und mögliche Anwendungsfehler zu vermeiden. Im Rahmen der Arzneimittelberatung erklären Apotheker den Patienten die Wirkungsweise ihrer Medikamente, die korrekte Dosierung und mögliche Nebenwirkungen. Sie geben praktische Tipps zur Einnahme und informieren über wichtige Aspekte wie Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder Nahrungsmitteln. Eine besondere Form der Beratung ist die Einweisung in die korrekte Anwendung von Inhalative, bei der das Üben der Inhalationstechnik eine zentrale Rolle spielt. Diese praktische Anleitung ist entscheidend für den Therapieerfolg bei Atemwegserkrankungen und wird von den Krankenkassen als wichtige pharmazeutische Dienstleistung anerkannt.

Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen

Apotheken spielen zunehmend eine wichtige Rolle, um zu impfen und zu screenen. Diese pharmazeutische Dienstleistung ist ein Beitrag zur Erhöhung der Durchimpfungsrate in der Bevölkerung und zur Verbesserung des Zugangs zu präventiven Gesundheitsleistungen. In vielen Ländern haben Apothekerinnen und Apotheker bereits die Erlaubnis zur Durchführung bestimmter Impfungen, auch in Deutschland gibt es diese Möglichkeit. Neben Impfungen bieten Apotheken auch verschiedene Vorsorgeuntersuchungen an. Dazu gehören etwa Blutdruck messen, Blutzucker testen oder Cholesterin messen. Diese niedrigschwelligen Angebote ermöglichen Patientinnen und Patienten eine regelmäßige Überprüfung ihrer Gesundheit und werden frühzeitig auf Risikofaktoren aufmerksam. Eine wichtige präventive Maßnahme, die in Apotheken durchgeführt wird, ist die standardisierte Risikoerfassung, zum Beispiel bei Bluthochdruck. Diese Leistungen sind ein Beitrag zur Früherkennung von Krankheiten und damit zur Förderung der allgemeinen Gesundheit der Bevölkerung.

Prävention und Gesundheitsförderung

Zentrale Aspekte der pharmazeutischen Dienstleistungen in der modernen Apotheke sind Prävention und Gesundheitsförderung. Krankheiten vorzubeugen und den allgemeinen Gesundheitszustand der Bevölkerung zu verbessern ist das Ziel dieser Angebote. Apotheken bieten eine Vielzahl von präventiven Maßnahmen an, die von Gesundheitschecks über Ernährungsberatung bis hin zu Raucherentwöhnungsprogrammen reichen. Ein wichtiger Bereich der Prävention in Apotheken ist die Durchführung von Gesundheittests und Screenings. Dazu gehört beispielsweise, den Blutdruck, den Blutzucker oder den Cholesterinspiegel messen zu lassen. Diese Tests ermöglichen es, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und - wenn nötig - weitere ärztliche Abklärungen zu veranlassen. Auch Beratungen zu Themen wie gesunde Ernährung, Bewegung oder Stressbewältigung werden in vielen Apotheken angeboten. Diese Präventionsleistungen tragen dazu bei, das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung zu stärken und die gesundheitliche Eigenverantwortung zu fördern. Die Apotheken haben damit eine wichtige Funktion in der Gesundheitsvorsorge und gleichzeitig eine Entlastungsfunktion für andere Bereiche des Gesundheitswesens.

Unterstützung bei der Selbstmedikation

Eine wichtige pharmazeutische Dienstleistung, die Apotheken täglich erbringen, ist die Unterstützung bei der Selbstmedikation. Sie umfasst die fachkundige Beratung zu Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten, die frei im Handel erhältlich sind. Die Apothekerinnen und Apotheker unterstützen die Patientinnen und Patienten bei der Auswahl des für ihre Beschwerden am besten geeigneten Präparates und informieren über die korrekte Anwendung sowie über mögliche Risiken und Nebenwirkungen.Bei der Beratung zur Selbstmedikation berücksichtigen die Apothekerinnen und Apotheker die individuelle Situation der Patientinnen und Patienten, insbesondere bestehende Erkrankungen und eingenommene Medikamente. So können sie mögliche Wechselwirkungen oder Kontraindikationen erkennen. Gegebenenfalls schlagen sie alternative Behandlungsmöglichkeiten vor. Diese pharmazeutische Leistung ist besonders wichtig für die Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit rezeptfreien Arzneimitteln und für die Minimierung möglicher Risiken der Selbstmedikation. Darüber hinaus können Apotheker einschätzen, wann ein Arzt konsultiert werden muss und entsprechend beraten.

Heimversorgung und Pflegeheime

Eine zunehmend wichtige Dienstleistung der Apotheken ist die pharmazeutische Betreuung von Patienten in der häuslichen Pflege und in Pflegeheimen. Um eine optimale Arzneimittelversorgung zu gewährleisten, erfordert diese besondere Form der pharmazeutischen Betreuung eine enge Zusammenarbeit zwischen Apothekern, Pflegekräften und Ärzten. Die Apotheken übernehmen dabei eine koordinierende Rolle und tragen wesentlich zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei. Dazu gehört, patientenindividuelle Dosierungen anzufertigen, Arznei- und Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen sowie die regelmäßige Überprüfung von Medikationsplänen. Insbesondere bei Patienten mit komplexen Therapien, wie zum Beispiel nach Organtransplantationen oder bei der Tumortherapie, ist die pharmazeutische Expertise von großer Bedeutung. Apothekerinnen und Apotheker beraten das Pflegepersonal bei der korrekten Handhabung und Verabreichung von Arzneimitteln und schulen es im Umgang mit speziellen Darreichungsformen, wie z. B. bei der Einübung der Inhalationstechnik. Diese umfassende pharmazeutische Betreuung trägt dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern und die Sicherheit der Heimpatienten zu erhöhen.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Apotheken stehen vor neuen Herausforderungen bei der Entwicklung und Umsetzung pharmazeutischer Dienstleistungen. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, diese Dienstleistungen in den Apothekenalltag zu integrieren. Dabei müssen die traditionellen Aufgaben der Apotheke beibehalten werden. Eine weitere Herausforderung liegt in der Finanzierung und Vergütung der pharmazeutischen Dienstleistungen, was eine Anpassung der Arbeitsabläufe und möglicherweise zusätzliches Personal oder Schulungen erfordert. Auch wenn mit dem VOASG 2022 ein wichtiger Schritt in Richtung Anerkennung und Honorierung dieser Leistungen getan wurde, bedarf es weiterer Anstrengungen, um ein nachhaltiges Finanzierungsmodell zu etablieren. Die Zusammenarbeit mit Krankenkassen und anderen Gesundheitsakteuren wird dabei entscheidend sein.Die Zukunft pharmazeutischer Dienstleistungen liegt in der weiteren Spezialisierung und Digitalisierung. In das Leistungsspektrum der Apotheken werden zunehmend telemedizinische Angebote und digitale Gesundheitsanwendungen integriert. Großes Potenzial bietet auch die Entwicklung neuer Dienstleistungen, etwa im Bereich der personalisierten Medizin oder der Betreuung von Patienten mit seltenen Erkrankungen.

Definition und Bedeutung des Notdienstes

Der Apotheken-Notdienst ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems, der sicherstellt, dass Patienten rund um die Uhr Zugang zu notwendigen Medikamenten haben. Krankheiten und Notfälle treten oft unvorhersehbar auf und sind unabhängig von regulären Öffnungszeiten. Die Notdienstapotheke ist daher eine essenzielle Anlaufstelle für Menschen, die außerhalb der normalen Geschäftszeiten dringend Medikamente benötigen.

Die Bedeutung des Apotheken-Notdienstes liegt nicht nur in der Bereitstellung von Medikamenten, sondern auch in der Beratung und Unterstützung durch qualifizierte Apotheker. Die Fachleute stehen bereit, um Patienten bei der Auswahl und Anwendung von Medikamenten zu helfen, was besonders in Notfällen von großer Bedeutung ist. Der Notdienst ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung und spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz und der Förderung der öffentlichen Gesundheit.

Unterschied zwischen regulären Apotheken und Notdienstapotheken

Reguläre Apotheken bieten ihre Dienstleistungen während der üblichen Geschäftszeiten an und sind in der Regel an Werktagen geöffnet. Sie bieten eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter die Abgabe von Medikamenten, Beratung zu Medikamenten und Gesundheitsprodukten sowie die Durchführung von Gesundheitschecks. Im Gegensatz dazu sind Notdienstapotheken speziell dafür vorgesehen, außerhalb der regulären Öffnungszeiten, einschließlich nachts, an Wochenenden und Feiertagen, verfügbar zu sein.

Notdienst-Apotheken haben oft eine begrenzte Auswahl an Produkten, konzentrieren sich jedoch auf die Bereitstellung der dringend benötigten Medikamente und Dienstleistungen. Sie sind darauf ausgelegt, in Notfällen schnell und effizient zu reagieren, und bieten eine wichtige Ergänzung zu den regulären Apotheken, indem sie sicherstellen, dass Patienten jederzeit Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten haben.

Die Geschichte des Apotheken-Notdienstes in Deutschland

Der Apotheken-Notdienst hat in Deutschland eine lange Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich wurden Notdienste von einzelnen Apotheken auf freiwilliger Basis angeboten, um die Versorgung der Bevölkerung in Notfällen sicherzustellen. Mit der Zeit entwickelte sich dieses System weiter, und es wurden gesetzliche Regelungen eingeführt, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten.

In den 1950er Jahren wurde der Apotheken-Notdienst in Deutschland systematisch organisiert, um sicherzustellen, dass in jeder Region stets eine Apotheke für Notfälle bereitsteht. Diese Entwicklung wurde durch die Landesapothekerkammern vorangetrieben, die für die Planung und Koordination der Notdienste verantwortlich sind. Heute ist der Apotheken-Notdienst ein fester Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems und wird von den Apothekern als Gemeinwohlverpflichtung angesehen, die über den gesetzlichen Auftrag hinausgeht.

Wie funktioniert der Apotheken-Notdienst?

Verfügbarkeit und Erreichbarkeit

Der Apotheken-Notdienst ist so organisiert, dass in jeder Region Deutschlands stets eine Apotheke in akzeptabler Nähe erreichbar ist. Die Landesapothekerkammern sind für die Planung und Einteilung der Notdienste verantwortlich, wobei sie sicherstellen, dass die Notdienst-Apotheken gleichmäßig verteilt sind und keine Überlastung einzelner Apotheken entsteht. Die Verfügbarkeit wird durch eine rotierende Planung gewährleistet, sodass jede Apotheke in regelmäßigen Abständen Notdienst leisten muss.

Die Erreichbarkeit von Notdienst-Apotheken ist ausschlaggebend, um eine zügige Versorgung der Patienten zu gewährleisten. In der Regel sind die Kontaktdaten und die Adresse der nächstgelegenen Notdienstapotheke in lokalen Zeitungen, im Internet oder über spezielle Notdienst-Apps zu finden. Diese Informationen sind auch an den Türen der Apotheken ausgehängt, um den Patienten den Zugang zu erleichtern.

Ablauf und Struktur eines Notdienstes

Der Ablauf eines Apotheken-Notdienstes ist klar strukturiert, um eine effiziente Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Die Notdienstapotheke öffnet außerhalb der regulären Geschäftszeiten und ist für die Abgabe von dringend benötigten Medikamenten sowie für die Beratung der Patienten zuständig. Die Apotheker\in sind geschult, um in Notfällen schnell und kompetent zu reagieren und sicherzustellen, dass die Patienten die richtige medizinische Versorgung erhalten.

Die Struktur des Notdienstes sieht vor, dass die Apotheke während ihrer Notdienstzeiten durchgehend erreichbar ist. Dies bedeutet, dass ein Apotheker jederzeit zur Verfügung steht, um die Patienten zu bedienen. Die Notdienstapotheke ist somit eine wichtige Anlaufstelle für alle, die außerhalb der regulären Öffnungszeiten Medikamente benötigen.

Typische Notdienstzeiten

Typische Notdienstzeiten umfassen die Nachtstunden, Wochenenden und Feiertage, wenn reguläre Apotheken geschlossen sind. Der Notdienst beginnt in der Regel nach der Schließung der regulären Apotheken am Abend und endet am nächsten Morgen, wenn die regulären Apotheken wieder öffnen. An Wochenenden und Feiertagen deckt der Notdienst den gesamten Tag ab, um sicherzustellen, dass Patienten jederzeit Zugang zu ihren benötigten Medikamenten haben.

Diese flexiblen Öffnungszeiten sind entscheidend, um die Versorgung der Patienten in Notfällen sicherzustellen. Die Notdienst-Apotheke ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems, der sicherstellt, dass die Patienten auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten die notwendige medizinische Versorgung erhalten.

Häufige Missverständnisse über den Apotheken-Notdienst -

Mythen und Fakten

Es gibt viele Missverständnisse über den Apotheken-Notdienst, die oft zu Verwirrung bei den Patienten führen. Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Notdienst-Apotheken nur in großen Städten verfügbar sind. Tatsächlich sind Notdienst-Apotheken in ganz Deutschland gleichmäßig verteilt, sodass auch in ländlichen Gebieten ein Zugang gewährleistet ist.

Ein weiterer Mythos ist, dass Notdienst-Apotheken nur für lebensbedrohliche Notfälle gedacht sind. In Wirklichkeit können Patienten den Notdienst für dringende Versorgung mit Medikamenten nutzen, wenn diese außerhalb der regulären Öffnungszeiten benötigt werden.

Klärung häufiger Fragen

Internationale Vergleiche: Apotheken-Notdienste weltweit

Unterschiede zwischen Ländern

LandVorteile des Notdienstes
DeutschlandFlächendeckende Versorgung, gesetzlich geregelt
USA24/7 Apotheken in städtischen Gebieten, privat organisiert
FrankreichApotheken mit Notdienstpflicht, staatlich unterstützt
GroßbritannienNHS-unterstützte Notdienste, zentrale Rufnummern

Fazit: Die unverzichtbare Rolle und Bedeutung des Apotheken-Notdienstes für die Gesellschaft

Der Apotheken-Notdienst spielt eine unverzichtbare Rolle im deutschen Gesundheitssystem, indem er sicherstellt, dass Patienten jederzeit Zugang zu den notwendigen Medikamenten haben. Diese Dienstleistung ist besonders wichtig in Notfällen, wenn schnelle und kompetente Hilfe erforderlich ist. Notdienst-Apotheken bieten nicht nur Medikamente an, sondern auch wertvolle Beratung und Unterstützung durch qualifizierte Apotheker/in.

Die Bedeutung des Apotheken-Notdienstes wird durch die kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Dienststruktur unterstrichen, um den sich ändernden Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht zu werden. Die flächendeckende Verfügbarkeit und die gesetzliche Verpflichtung zur Bereitstellung von Notdiensten zeigen, wie wichtig dieser Service für die öffentliche Gesundheit ist. In einer immer komplexer werdenden Welt bleibt der Apotheken-Notdienst eine konstante und zuverlässige Quelle der Unterstützung für alle, die sie benötigen.

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